Jetzt sitze ich hier und warte.
Und warte. Und warte. Nur auf was? Auf die Erleuchtung, auf den Respekt, auf
das Ende? Ja, auf das Ende. Einer Tortur, die sich hinzieht. Unendlich lange.
Wie Wellenschläge in einem schaukelnden Universum. Immer wieder der Zug aus der
allwissenden Flasche. Aus dem flüssigen Traum. Haltbar für 30 Sekunden. Für 15,
für 10 für 5. Was ist geschehen aus dem, was einmal sein sollte? Aus dem ewig
gestrigen Traum? Aus dem, puren Idealismus zu leben? Ich weiß es nicht. So wie
ich gar nichts weiß. Und nur eine Geschichte zu erzählen habe. Vielleicht auch
nur eine Vermutung. Einen Treppenwitz für den Überlegenen. Eine Story vom
Sandkorn, das wir alle sind. Vom Nichts, dass wir und alle nach uns sein
werden. Vom schwarzen Loch in uns selbst. Schon jetzt nervt das Gehämmer auf
die stupide Tastatur. Wird immer nervender. Bis sich der Wahnsinn manifestiert.
Jener Wahnsinn, der uns umgibt, wenn wir frühmorgens aufstehen, wenn wir
spätabends schlafen gehen. Jener Wahnsinn, der uns immer begleitet in Stereotypie,
die unser Leben darstellt. Schon alleine bedingt durch die Gesetze der Natur,
der Sonne, des Planeten, der sich in diesen verfluchten 24 Stunden um sich
selbst dreht. Und um alles andere, was ihm egal ist. Wie es letztlich auch uns
egal ist. Das Leben kommt und geht. Wie am Fließband der endlichen
Unendlichkeit. Aber was befassen wir uns mit dem Unsinn, der uns der Kosmos
bietet? Mit wüster Zerstörung, die uns einst alle hinwegfegen wird? Nein,
befassen wir uns mit dem, was heute und jetzt ist. Mit uns. Mit mir. Denn ich
bin es, der sich hier aufdrängt. Als Egozentriker, der ich nun einmal bin. Als ewig
Suchender in einer Welt, die sich selbst erledigt hat. Die mich erledigt hat.
Und nur noch eine geeignete Stelle für den Auswurf sucht. Düster? Ja, es ist
düster. Und es wird noch viel unangenehmer. Folgt man mir in jenes, was
passiert ist. Was mich geformt, mich unerträglich werden ließ. Folgt mir also.
In ein Universum, wo es keine Supernovae, keine Wissenschaft gibt, die mehr
glaubt und vermutet, als sie weiß. Folgt mir in die Realität. In meine, höchst
Bescheidene. In Miko’s Mikrokosmos. Oder wo auch immer.
Mittwoch, 15. August 2012
Sonntag, 12. August 2012
Einheitsbrei
Wer sieht sich nicht tagtäglich
damit konfrontiert? Am Parkplatz, im Supermarkt, im Wirtshaus. Oder wo auch
immer er seinen Tag verbringt. Womöglich sogar bei der Arbeit. Nun, von derart
profanen Tätigkeiten hat sich nur jener befreit, der letzen Endes auch seines
eigenen Verstandes verlustig wurde. Und ich spreche hier keineswegs über die
Politik. Ganz im Gegenteil. Ich bin geneigt, in dieser lausigen Niederschrift
die Politik zu verteidigen. Was an und für sich schon das Prädikat „lausig“ verdienen
würde. Oder etwa nicht? Denn wer ist schließlich für all den Jammer
verantwortlich, den uns Tag für Tag ein Sammelsurium an mit Druckerschwärze
versehene Blätter aus Papier ins Haus bringt. Oder rund um die Uhr ein wie ein
Habicht lauerndes Rechteck, dass mittlerweile beinahe jeden Raum unseres Lebens
mit in Beschlag genommen hat. Für die weniger geometrisch Veranlagten unter
uns: Ja, ich meine diese Scheißkiste, die sich Fernseher nennt. Aber was bringt
es schon, sich gegen die Allmacht von Politik und Medien aufzulehnen.
Schließlich sitzen die armen Pussy Riot im russischen Knast. Weil sie Kritik
geübt haben. Warum man dafür gerade eine religiöse Stätte auserkoren hat, wird
nicht weiter hinterfragt. Da es ja eine der Christen ist. Die vertragen das
schon. Schließlich hat auch Jesus ertragen, ans Kreuz genagelt zu werden. Ja,
unsere angeblich so freie und unbeugsame Medienlandschaft ist schwer damit
beschäftigt, jeden bildlich festzuhalten, der gegen abendländische Symbole
schifft, kotzt oder onaniert. Die Informationspflicht geht schließlich über
alles. Da wird dann auch voller Stolz in den Hauptnachrichten ein Transparent
eingeblendet, dass den glorreichen Titel trägt „Hätte Maria abgetrieben, wär
uns das erspart geblieben“. Zum Besuch von Papst Benedikt dem XVI. Nett, nicht
war? Mich hätte interessiert, was los wäre, würde man mit einem ähnlichen
Plakat den höchsten islamischen Mufti bei einem Staatsbesuch beleidigen. So
nach dem Motto, wäre Mama Mohamed zuhause geblieben, hätte es keinen Tschihad gegeben.
Niemand hat das Recht, sich seine Welt so zu Recht zu biegen, dass es eine
Vielzahl anderer Menschen entwürdigt. Das gilt für alle Seiten. Und wer Recht
und Gerechtigkeit für sich in Anspruch nimmt, sollte einmal ganz genau vor
seiner eigenen Türe kehren. Tote in Syrien und überall auf der Welt will kein
Mensch. Aber nur aufgrund des Titels „Opposition“ darauf zu beruhen, dass deren
Sache die einzig gerechte ist, ist ebenso einfältig wie leichtgläubig. Die
Medien sind längst ein willfähriger Helfer illegitimer Ziele geworden. Und wenn
man sich den Ton in der Berichterstattung generell anhört, wird man zum Schluss
kommen, dass dies durchaus Methode hat. Das ist schwerstens zu bedauern, wird
letztendlich aber auch zu einer Reinigung führen. Das Problem der Menschen, der
Medien und auch der Politik selbst ist leicht erklärt. Man sucht Leute, die
alles können, alles wissen und mit jeder Bedrohung zu Recht kommen. Aber so
jemanden gibt es nicht. Und nach menschlichem Ermessen wird es so jemanden auch
niemals geben. Also versucht man Illusionen zu schaffen. Das TV-Bild ist in
seiner letzten Konsequenz aber nicht an guten Nachrichten interessiert. Es will
nur zeigen, wie Menschen sich entblößen, sterben, sich selbst vernichten. Jeden
Tag aufs Neue. Jede Minute. In den unendlichen Sendungen dieser Welt. Auch
jetzt, wo wieder eine Existenz für ein tausendstel Prozent Auflage oder Quote
dem geifernden Fleischwolf vorgeworfen wird.
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