Die „Glory Night“, wie sie die Scorpions heraufbeschworen hatten, ist seit 1990 Deutschlands wichtigster Feiertag. 3. Oktober, der Tag der Einheit. Aber auch ein markanter Tag für den Weltfrieden. Ich würde die deutsche Einheit als das größte Friedensprojekt seit 1945 bezeichnen. Vielleicht sogar noch mehr. Ein Rückblick auf die damalige Zeit versteht sich von selbst. Auf die friedlichen Proteste in Leipzig und Dresden, die den Machthabern in Berlin-Ost immer schwerer zusetzten. „Wir sind das Volk!“. Dieser Slogan wird in ewiger Erinnerung bleiben. Möglich wurde die Einheit aber nur durch einen Mann. Michail Gorbatschow. Reformer des untergehenden Sovietschiffes. Perestroika oder Glasnost seine Schlagwörter. Aber einer wußte es besser. Der damalige westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl. Er wußte, wie schwer dieses Schiff bereits in Seenot war. Und wie kurz sich die Zeit für die Interessen Deutschlands belief. Auf Gorbis Datscha im Kaukasus wurde es besiegelt. Kurz bevor der Generalsekretär entmachtet wurde. Und alles Makulatur gewesen wäre. Es kam das zusammen, was zusammen gehörte. Mit all den Problemen, die sich aus jahrzehntelanger Teilung zwangsläufig ergaben. Der dicke Pfälzer Kohl hatte „blühende Landschaften“ im Osten versprochen. Bis heute ist davon wenig zu sehen. Aber er hat etwas geschafft, was viel bemerkenswerter ist. Er hat sich trotz seiner Leibesfülle durch eine Tür gezwängt, die nur sehr kurz offen stand und heute landläufig als „Deutsche Einheit“ bezeichnet wird.
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