Mittwoch, 31. Juli 2013

Jagd im Olivenhain


Michael Berger und seine Freundin Karla sind ein ungleiches Paar. Er ein rastloser Zyniker, getrieben von den eigenen Versäumnissen im Leben. Oft in seiner ureigenen Melancholie gefangen. Sie eine junge, lebensbejahende, aufstrebende Frau. Ein wahrer Sonnenschein in Bergers Leben, den er aber nicht so recht an sein Herz herankommen lässt. Zu tief sitzen die Enttäuschungen der Vergangenheit. Bekannte vermitteln den beiden ein Ferienhaus in einem beinahe noch unberührten Teil der italienischen Toskana. Dort lernt der Hauptprotagonist der Geschichte Karla wahrhaftig zu lieben. Zumindest lässt er diese Gefühle erstmals zu. Doch schon bald fällt ein Schatten auf dieses Idyll in den Olivenhainen. Die ortsansässigen Familienclans der Aniellis und der Rossatos projizieren nach und nach eine tragische Geschichte, die sich in den Nachkriegsjahren ereignete, auf die beiden Feriengäste. Diese stellen, neugierig geworden ob der subtilen Bedrohungen seitens der Einheimischen Nachforschungen an, stoßen dabei auf ein dunkles Geheimnis, dass auch Michaels eigene Vergangenheit nicht unberührt lässt und werden dadurch immer tiefer in einen Strudel aus Misstrauen, Hass und falsch verstandener Ehre hineingezogen. Bis es schließlich zur Eskalation der Ereignisse kommt.

Der Roman, der einen weiten Spannungsbogen aufbaut, sich zugleich aber auch als Drama versteht, zeichnet in zwei Kapiteln einen Umriss verschiedenster Weltanschauungen, die erst einmal aufeinander geprallt wie in einem Pulverfass explodieren. Das erste Kapitel skizziert in zwei Erzählsträngen die Gegenwart mit all ihren für die Geschichte relevanten Entwicklungen und gibt parallel dazu einen Rückblick auf das Leben des Michael Berger. Kapitel zwei befasst sich einerseits mit der Jagd nach den beiden Urlaubern, führt den Leser aber auch jenen archaischen Strukturen zu, die das Handeln der Dorfbewohner überhaupt erst begreiflich machen. 

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